Echnaton

Ein Theaterstück in drei Akten von Johannes Baerlap.

Der Patient Echnaton – er heißt so, weil er sich für den reinkarnierten gleichnamigen ägyptischen Pharao hält – kommt auf die geschlossene Station einer Psychiatrie und wird dort erst einmal mit Psychopharmaka sediert.

Scheinbar führt er Selbstgespräche, meint jedoch für sich, mit seiner ebenfalls reinkarnierten, aber nicht anwesenden Tochter Meritaton zu telepathieren.

Weil er das Personal dadurch nervt, wird er schließlich unter einem Vorwand fixiert und am nächsten Tag auf eine andere Station gebracht, die als Hölle in Verruf ist.

Johannes Baerlap zeigt hier mit einigem Insider-Humor und durchaus autobiografischen Bezügen, dass gerade diejenigen, die sich um die Kranken kümmern sollen, die Pfleger und Ärzte, die eigentlich Hilflosen, Schizophrenen und häufig sogar Gewalttätigen sind.

Menschlichkeit, Mitgefühl und Liebe gehen meist nur von den vermeintlich Verrückten aus, von Spinnern wie dem ewigen Schnorrer Wompepi oder dem sensiblen, etwas kindlichen Lars-Ulrich, der aus Verzweiflung einen Selbstmordversuch unternimmt, weil er sich nach monatelanger Hospitalisierung vor der Entlassung in die ungeschützte Außenwelt fürchtet.